Weiler bei Kelheim
Jahr
2020
Projektumfang
Lph 1 - 4
Nutzfläche
190 m²
Baukosten 500.000 €
Wohneinheiten 2
Hier hat sich ein junges Paar dazu entschlossen, den Familienhof neu zu beleben. Der ursprüngliche Auftrag bestand darin, ein neues Wohnhaus anstelle der alten Hofbesitzer-Wohnung zu entwerfen. Schritt für Schritt entwickelten wir gemeinsam ein Konzept für die Revitalisierung des Gehöfts, das über viele Jahre hinweg realisiert werden soll. Die landwirtschaftliche Nutzung soll durch Agrartourismus und Veranstaltungen ergänzt werden.
Eine große Scheune, eine Tenne, die Hofbesitzer-Wohnung und ein altes Backhäuschen bilden den Grundriss des Hofes, gesäumt von einer Streuobstwiese. Abseits davon befindet sich das Elternhaus. Das neue zweigeschossige Wohnhaus wird um 90 Grad gedreht und öffnet somit den Blick zu einem kleinen Waldstück und den umliegenden Feldern.
Vor dem Wohnhaus entsteht ein Ankunftsbereich, der sich zu einem zentralen Platz hin richtet. Durch diese Positionierung wird die öffentliche Nutzung vom Elternhaus abgeschirmt. Die Scheune soll zu einem Feststadl ausgebaut werden und in der Tenne sollen Gästezimmer und eine Fahrradwerkstatt für Ausflügler Platz finden. Ein steinernes Backhäuschen am Eingang des Hofes soll renoviert werden und als Hofladen dienen.
Materialität und Kubatur orientieren sich am vernakulären Typus des Stadls. Das massive Erdgeschoss aus Sichtbeton wendet sich großzügig zum Außenraum. Der Wohn-Essbereich öffnet sich vollständig auf einer Seite und wird vom benachbarten Wäldchen gefasst. Im Geschoss darüber wird die Betonwand durch eine Fassade mit Holzbeplankung und zweiflügligen Fenstern abgelöst. Zwei zusätzliche Räume im Erdgeschoss können als Arbeitszimmer, Gästezimmer oder auch als abgetrennte Einliegerwohnung genutzt werden.
Mitarbeit: Marie Gerhard